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In der Kirchenchronik von Saarmund, verfasst vom Pfarrer Dressel, sind zahlreiche Brände, die Wohnhäuser, die Kirche sowie das Pfarrhaus vernichteten oder stark beschädigten, seit den Jahren um 1700 vermerkt. Die größten Brände wüteten in Saarmund 1824 und 1840. Im Jahr 1840 wurden 29 Wohnhäuser, die Kirche und die Schule ein Opfer der Flammen. Am 23.Februar 1897 fiel die Saarmunder Tuchfabrik Busse einer Brandstiftung zum Opfer.

Im Jahr 1844 wurde eine Feuer-Polizei und Lösch-Ordnung für die Stadt Saarmund durch das Königliche Rent- und Polizei-Amt Saarmund erlassen und durch die Königliche Regierung, Abteilung des Innern bestätigt. In dieser Ordnung wurden zum Beispiel geregelt:

Außerdem soll ein Jeder, der ein ausbrechendes Feuer wahrnimmt, durch den wiederholten Ruf  FEUER!  die Einwohner zur Nachtzeit aus dem Schlafe wecken.
In dieser Stadt, welche 56 Feuerstätten zählt, befinden sich eine fahrbare Schlauchspritze und eine kleine zum Tragen.

Weiterhin wurden zum Beispiel das Spritzenhaus, der Spritzenmeister, Spanndienste, Vertretungen und die erforderlichen  Löschgerätschaften  auf  den   Gehöften

geregelt. Um das Jahr 1925 waren in Saarmund viele Brände zu verzeichnen. Es gab Scheunen- und Stallbrände, die von der Feuerwehr gelöscht wurden Es galt, von staatlicher Seite den Brandschutz im Interesse aller Einwohner zu verbessern. Der Brandschutz lag zur damaligen Zeit in den Händen von Spritzenmeister Bernhard Grahl. Er war für die Pflege Löschgeräte, insbesondere der Handdruckspritze, für das Schlauchmaterial, für die Einteilung der Personen zur Bedienung der Handdruckspritze sowie zur Benennung von Gespannen zum Fahren der Spritze und Wasserwagen verantwortlich.

Am 25.08.1925 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr Saarmund gegründet. Die Unterschriften unter der Satzung sind vom Brandmeister Grahl und vom Bürgermeister Winkler. Die Feuerwehr wurde unter der Leitung von Bernhard Grahl aufgebaut. 18 Kameraden traten zur Gründung in die Feuerwehr ein (übernommen aus dem erhaltenen Stammbuch von 1925):

Bernhard Grahl, Hans-Jürgen Latendorf, Arthur Junack, Karl Bernau, Willy Thiele, Erwin Mahlow, Richard Pardemann, August Reimer, Richard Zimmermann, Alfred Winkler, Richard Gruhl, Willi Plöse, Paul Koppe, Albert Huschke, Franz Melzer, Moritz Hiemke, Erich Wille und Alfred Schnaak.
Nach der Gründung erfolgte die polizeiliche Abnahme, verbunden mit Geräteübungen und einem Alarm:

Großfeuer auf dem Gehöft des Bauern Hildebrandt.
Gespannführer der Handdruckspritze, die schon im Jahre 1909 in Betrieb gestellt worden war, war August Kuhlmey. Da es sich um ein Großfeuer handelte, wurden 10 bespannte Wasserwagen gebraucht, um Wasser von der Nuthe zu holen. Nach geraumer Zeit traf die Kreismotorspritze aus Beelitz ein, die erfolgreich zum Einsatz kam.

Schon zu dieser Zeit entstand der Wunsch, recht bald in den Besitz einer eigenen Motorspritze zu kommen. Die Übung und die Feier waren eine gute Werbung für die Feuerwehr, denn kurz darauf meldeten sich viele junge Leute zur Mitarbeit.
Das Foto unten zeigt die Mannschaft bei der Abnahme der Wehr mit ihrer Ausrüstung in Jahr 1926.

1934 bekamen die Kameraden endlich die ersehnte Motorspritze, aber für die Anschaffung der 800-Liter-Spritze mußte noch innerhalb der Wehr gesammelt werden. Bei einigen Großbränden wie in Tremsdorf, Philippsthal und Gröben war unsere Wehr mit großem Erfolg im Einsatz. Der erste Feuerlöschbrunnen wurde 1935 gebaut, insgesamt besaß Saarmund 8-10 solcher Brunnen zur Löschwasserversorgung.